Expansion ja - aber anders! (April 2024)

Domino Konkret Newsletter vom April 2024

Ausgewählte Firmen expandieren weiterhin

Obwohl Ankündigungen von Insolvenzen namhafter Einzelhändler (wie jüngst zum Beispiel die der Modeketten SØR und Wormland) derzeit große Teile der medialen Berichterstattung ausmachen, werden parallel dazu von anderen Unternehmen weiterhin neue Verkaufsflächen angemietet.

Bei einem aktuell deutlich erweiterten Angebot an Ladenlokalen in Toplagen wird von den Firmen vielfach nun die „Gunst der Stunde“ für eine Anmietung an neuen Standorten oder zunehmend ebenso für eine Verlagerung von wirtschaftlich und baulich nicht mehr attraktiven Bestandsflächen am gleichen Ort genutzt. 

Allerdings haben sich die Anmietungsparameter dafür deutlich verändert. Die Einzelhändler agieren insgesamt vorsichtiger, sie versuchen Kosten und Risiko zu reduzieren und sind auch nicht mehr bereit, Investitionen in die Bausubstanz der Vermieter zu übernehmen. Verkaufsflächen mit deutlichen Renovierungsstaus oder mit Flächenzuschnitten, die man in früheren Zeiten noch akzeptiert hat, um überhaupt in eine gute Lage zu kommen, sind mittlerweile kaum noch zu vermieten.

Bei den Vertragsverhandlungen für Neuanmietungen sind derzeit folgende Entwicklungen zu beobachten:
 

#1 Fokus auf die Ausbaukosten

War es in früheren Zeiten üblich, Verkaufsflächen in einem sogenannten „veredelten Rohbau“ vom Vermieter zu übernehmen und dann auf eigene Kosten neben dem üblichen Ladenbau zusätzlich noch neue Klima- und Lüftungsanlagen, neue Schaufenster und neue Türluftschleier einzubauen, so werden dafür heute bei etlichen Filialbetrieben in den Zentralen vielfach keine Budgets für größere Ausbau- und Umbaumaßnahmen mehr bewilligt. Es rücken daher zunehmend freiwerdende Läden von Wettbewerbern, die ihre Läden mit ähnlichen Ladeneinrichtungskonzepten ausgestattet haben, in den Fokus für Neuanmietungen.

Einige Firmen übernehmen bei hochwertig ausgestatteten Flächen oft sogar die komplette Ladeneinrichtung und das Beleuchtungssystem vom Vormieter, mittlerweile aber fast immer die Technik (Klima, Lüftung, Türluftschleier) und die abgehängten Decken, vorausgesetzt alles ist noch zeitgemäß, gewartet und funktionstüchtig.

#2 Vorsichtiges „Antesten“

Mittlerweile sind viele Einzelhandelsunternehmen auch deutlich vorsichtiger bei ihren Standortentscheidungen. Nicht jede 1A-Lage garantiert trotz hoher Passantenfrequenz den wirtschaftlichen Erfolg.

Einige Firmen versuchen daher, neue Standorte zunächst zu „testen“ und vereinbaren deshalb eine Ausstiegsklausel nach ein bis zwei Jahren, vorzugsweise ohne aufwändigen Umbau (weswegen auch hier vom Vormieter gut eingerichtete Läden (siehe #1) gerne übernommen werden).

Zeigt sich in dieser „Probezeit“, dass die Lage und das Konzept gut funktionieren und die Umsatzziele erreichbar sind, wird der Vertrag verlängert bzw. die Option gezogen und erst anschließend in einen aufwändigeren Umbau investiert.

Die finale Entscheidung, langfristig und verbindlich in einem bestimmten Objekt und einer Lage „verweilen“ zu wollen, wird dadurch zeitlich nach hinten verschoben. Solch kurze Anfangsvertragslaufzeiten sind einerseits für Vermieter riskanter als die früher üblichen Konditionen, stellen andererseits jedoch manchmal die einzige Möglichkeit dar, zeitnah eine Neuvermietung realisieren zu können.

#3 Umsatzmieten

Alternativ oder manchmal auch zusätzlich zu „Testläufen mit Probezeit“ werden inzwischen gerne auch reine Umsatzmietverträge oder Umsatzmietverträge mit einer festen Mindestmiete vereinbart.

Bei einer solchen Vertragsgestaltung trägt ebenso der Vermieter - sollte der Standort doch nicht wie erwartet funktionieren – einen Teil des Risikos.  Aber auch hier gilt: Wenn das Angebot insgesamt passt, kann eine solche Vereinbarung ggf. eine win-win-Situation ergeben.

Für Vermieter in 1A-Lagen, die bislang in der Regel nur alle 5 bis 10 Jahre neue Mietverträge für ihre Verkaufsflächen verhandeln mussten, ist es mittlerweile ohne einen entsprechenden Marktüberblick derzeit fast unmöglich, auf Anhieb die richtige Entscheidung bei einer Neuvermietung zu treffen. Nicht selten ist ein Mieter, der anfangs eine geringere Miete als ein anderer akzeptiert, bei Betrachtung des „Gesamtpaketes“ dann doch die insgesamt bessere Lösung.

Rufen Sie uns an, wenn Sie Bedarf haben – Sie erreichen Frau Dipl. Ing. Architektin Marianne Dickmann unter 0231 - 559 8410 oder per Mail: dickmann@domino-dortmund.de für weitere unverbindliche Informationen.

 
H&M steigert seine Gewinne

Gewinner in der Krise: H&M mit erfolgreichem 1. Quartal

Die Modekette H&M überrascht mit hohem Quartalsgewinn, wie das Handelsblatt berichtet. Der neue H&M-Chef Daniel Ervér wolle zu Inditex, der Konzernmutter von Zara, aufschließen, und den Umsatz deutlich steigern. 

H&M befindet sich dabei in einem traditionell wettbewerbsintensiven Umfeld. Shein, der chinesische Online-Händler, habe gerade erst Zara als Modemarke Nummer eins überholt, wie die Textilwirtschaft schreibt. 

 

Aldi Süd: Bauvorhaben als Gesamtkonzepte

Aldi Süd baut große Gebäudekomplexe - wovon große Anteile auf Wohnungen speziell mit Studenten als neue Zielgruppe entfallen. Das Handelsblatt berichtet, dass es dabei keinesfalls um Diversifizierung geht, sondern vielmehr sichergestellt werden soll, mit dem Kerngeschäft überhaupt noch weiter expandieren zu können. 

Der Grund sei, dass es schwieriger werde, in „begehrten Innenstadtlagen“ Baugenehmigungen für neue Supermärkte zu bekommen. „Nun ködern die Discounter die Stadtverwaltungen mit dem, was die am dringendsten brauchen: bezahlbarem Wohnraum“, schreibt das Handelsblatt.


Konsumentenstimmung im Frühling

Konsumbarometer: Frühlingsstimmung?

Zum Anfang des Monats April scheinen die Verbraucher wieder zuversichtlicher zu werden und mit „neuem Optimismus in den Frühling zu starten“ wie das Handelsblatt berichtet.

Das Handelsblatt Research Institute (HRI) berechnet monatlich für den Handelsverband HDE auf der Basis einer repräsentativen Befragung von rund 1600 Haushalten das Konsumbarometer, das für April nun zum dritten Monat in Folge gestiegen ist.

Auch das Ifo-Geschäftsklima für den Einzelhandel verbesserte sich im März, wobei der Indikator zur Bewertung der allgemeinen Geschäftslage zwar von -18,1 Punkte im Februar auf -7,3 Punkte im März gestiegen ist, damit aber nach wie vor im negativen Bereich notiert.

Junge Zielgruppen -  neue Zielgruppen

  • Sneakers beflügeln den Umsatz: Sportliche Schuhe und eine „coole“ Marke sollen auch nach dem aktuellen Chefposten-Wechsel bei Snipes den Anbieter ausmachen, berichtet das Handelsblatt. Demnach sei Snipes immer mehr Umsatzbringer für Deichmann, der den Sneakers-Händler übernommen hatte.

  • Strellson wendet sich an Gamer: Die Schweizer Marke Strellson gehört zu einer der ersten Mode-Brands im deutschsprachigem Raum, welche ein eigenes Gaming-Turnier zu Marketingzwecken veranstaltet haben. E-Sport und Gaming seien demnach ideale Umfelder für modebewusste jüngere Zielgruppen - auch weit über Sneakers hinaus, wie Nicolai Zereske, Head of Marketing & Visual Merchandising, bei Fashion Network betonte.


Einkaufserlebnisse

 

Auf der Überholspur: Einkaufstüten vor dem Nike-Flagship-Store an der Berliner Tauentzienstraße...

© Foto: Archiv Domino

 

 
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Urbane Zentralität mit Erlebnisfaktor (März 2024)