Es geht weiter - aber anders (Dezember 2023)

Domino Konkret Newsletter vom 1. Dezember 2023

Mit Spannung wird erwartet, ob sich in diesem Jahr - das von den meisten Akteuren im Einzelhandel bislang als “schwierig” bezeichnet wird - im Weihnachtsgeschäft noch etwas aufholen lässt. 
 

In Immobilienkreisen stehen alle Anzeichen auf Krise. Doch auch wenn die Stimmung in der Branche nicht positiv ist: Aktuell zeigt sich gerade vor allem, dass sich die Spreu vom Weizen trennt.
 

Eine überschaubare Anzahl von Firmen mietet weiterhin an. Doch die Modalitäten haben sich verändert. Aus früheren standardmäßigen Vertragslaufzeiten von zehn Jahren sind mittlerweile fünf Jahre geworden, oft noch ergänzt um ein Sonderkündigungsrecht nach bereits drei Jahren. Wenn dann vor einem geplanten Mieterwechsel noch größere Aus- und Umbauforderungen im Raum stehen, müssen sich Eigentümer bei der Frage "Wer zahlt was?" flexibel zeigen.
 

Auch in Top-Lagen ist die Vermietung von Einzelhandelsflächen mittlerweile kein Selbstläufer mehr und entwickelt sich häufig zum "Pokern auf höchstem Niveau". Ein frühzeitiger, objektiver Blick hilft dabei, nicht nur eine Einschätzung zur aktuellen Marktlage zu bekommen, sondern auch den passenden Mieter für das jeweilige Objekt zu finden. Aber welcher Mieter aus welcher Branche steht heute überhaupt noch als Garant für Kontinuität und nachhaltig sichere Umsatzzahlen?
 

Auch die gängigen Auswahlkriterien bei der Suche nach einem neuen Mieter haben sich geändert: War es früher die 1. Priorität, einen namhaften Filialbetrieb als Mieter zu gewinnen, so macht man zunehmend die Erfahrung, dass damit nicht automatisch eine langfristige Bonität gesichert ist. Der regional ansässige Mittelständler mit innovativer Geschäftsidee kann durchaus die bessere Wahl sein. Für diesen Auswahlprozess bedarf es Kenntnisse über entsprechende Branchendetails. 
 

Wir unterstützen Sie mit unserer mehr als 30-jährigen Erfahrung auch im kommenden Jahr gerne dabei, passgenaue Lösungen für Ihre Handelsimmobilie zu finden.


Kaufverhalten & Stimmung

  • "Die finanzielle Zuversicht wächst - aber sparsame Weihnachten" vermeldete das Handelsblatt am 18. November. Darin wurde eine Studie zitiert, nach der jeder Zweite (47,3 Prozent) seine Ausgaben zum Fest einschränken wolle. Allerdings würden nun deutlich mehr Menschen ihre Lage fürs nächste Jahr zuversichtlich sehen.

  • Verbraucher kaufen seltener nachhaltig ein, vermeldete das GfK im sogenannten Nachhaltigkeitsindex. Inflation und generelle Ungewissheit seien die Gründe. Allerdings ist diese Erkenntnis mit Vorsicht zu genießen, denn: Die Zahlen wurden erstmalig im Februar 2022 erhoben.

  • “Warum die Einkaufsstadt sterben wird” schrieb Christoph Kapalschinski am 15. November in der gedruckten WELT. Zum Einstieg wurde eine Studie von EY zitiert, nach der nur noch jeder Dritte Anreiz empfände, Geschenke offline zu kaufen. Vor Corona war es noch jeder Zweite. Diese Entwicklung sowie die frühzeitigen Rabatte des Black Friday fasst der Autor in folgender These zusammen: “Die Innenstadt der 90er-Jahre ist nicht mehr zu retten - nicht durch ein weiteres Hilfspaket für Galeria Karstadt Kaufhof, nicht durch Miet-Rabatte, neue Straßenlaternen oder eben schönere Weihnachtsmärkte.” Er fordert: “Die Kommunalpolitik muss den Zentren neue Funktionen geben und die Bevorzugung des Handels beenden. Sie muss darauf drängen, dass Ladenflächen zu Gastronomie, Büros oder Wohnungen werden.” Zur danach im Kommentar geforderten Nahversorgung und Fußläufigkeit lesen Sie die aktuelle Perspektive von Domino hier.

  • Auch das Thema “Verkehr in der City” steht mittlerweile auf der bundesdeutschen Nachrichtenagenda. Gerade erst am 29.11.2023 berichtete die FAZ in der gedruckten Ausgabe über den “rot-grünen Bruch von Hannover”. Vorausgegangen war ein Vorstoß des grünen OB Belit Onay, der Hannover City “nahezu autofrei” machen wollte, was dem Koalitionspartner SPD in dieser Intensität nicht gefiel. Einen Tag später führte Die Welt unter der Überschrift “Beim Stadtverkehr velieren die Grünen” weitere Städte mit ähnlichen Widerständen gegen eine Mobilitätswende auf, wie z.B.: Gießen, Berlin, Bremen, Hamburg, Darmstadt und Bonn.

Strasse Menschen

Auf Expansionskurs

  • Expansion mit Pause: Die wirtschaftlich angeschlagene Signa zieht sich aus der Feinkostkette Eataly zurück. Am 14. November schrieb das Handelsblatt online: “Zusätzlich zum ersten Projekt, der Schrannenhalle in München, sollten bis 2021 mindestens fünf weitere Standorte in Deutschland, Österreich und der Schweiz eröffnet werden. Außerdem sollte geprüft werden, ob einzelne Elemente des Eataly-Konzepts in Galeria-Warenhäuser integriert werden könnten. Doch diese Pläne sind kläglich gescheitert, kein einziger weiterer Standort außer München wurde eröffnet.” Eataly macht nun alleine weiter. „Deutschland bleibt ein wichtiger Markt für die Gruppe“, bestätigte Eataly dem Handelsblatt auf Nachfrage. In Kürze wolle das Unternehmen einen eigenen Laden im Dresdner Bahnhof eröffnen.

  • Junges Franchise Konzept: Das Back-Startup Cinnamood plant gemäß Gründerszene von Business Insider, an bis zu 30 Standorten vertreten zu sein.

  • Der neue Deutschlandchef von C&A (Carsten Horn) hat Großes vor: In einem Interview mit der Rheinischen Post von Anfang November verkündete er: “Wir wollen in Europa in den nächsten drei Jahren 100 neue Filialen eröffnen.” Welcher Teil davon auf Deutschland falle, dürfe er aber nicht sagen. 

Innenstadt-Kleinod

Weihnatsfassade Innenstadt Kleinod

Aus dem Archiv: Weihnachtsfassade in Mannheim, 2020


 
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Wenn die City nicht mehr Zentrum ist: Kaufkraft geht auf Wanderung